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Heftige Krawalle in Frankfurt - gegenseitige Vorwürfe

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Bundesliga: Heftige Krawalle in Frankfurt - gegenseitige Vorwürfe
Foto: dpa

Das Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart wird von heftigen Krawallen überschattet. Die Polizei richtet eine Sonderkommission ein, um die Vorfälle aufzuarbeiten.

Auf der einen Seite ein wütender Mob, der Absperrgitter und andere Gegenstände wirft. Auf der anderen Seite die Polizei, die Pfefferspray in die Menge sprüht und mit Schlagstöcken ausholt. Die Videosequenzen, die aus dem Frankfurter Stadion in den Sozialen Netzwerken geteilt werden, zeigen eine Eskalation der Gewalt rund um die Partie von Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart. Im Nachgang machen sich Polizei und Fans gegenseitig schwere Vorwürfe.

Die Fanhilfe Frankfurt schreibt in einem Statement von einem „Gewaltexzess“ und einer „Gewalteskalation der Polizei“. Problematisch sei vor allem der Einsatz von Pfefferspray und CS-Gas, durch den auch viele Unbeteiligte verletzt wurden. Die Polizei Frankfurt hingegen schreibt in einer Pressemitteilung davon, dass man auf einen Gewaltausbruch der Frankfurter Fans reagiert habe. „Gegen 17:45 Uhr, also noch vor Spielbeginn, griffen Anhänger von Eintracht Frankfurt den Ordnungsdienst bei einer Zugangskontrolle vor Block 40 zur Nordwestkurve an. Dabei attackierten sie auch vor Ort befindliche Rettungskräfte“, heißt es in einem Polizei-Statement. „Als der Ordnungsdienst die Polizei daraufhin um Hilfe rief, solidarisierte sich spontan eine große Zahl von Angehörigen der Frankfurter Risikofanszene und attackierte massiv die Einsatzkräfte.“

Am Samstagabend rechtfertigte die Polizei den Einsatz vor der Fankfurter Fankurve via X noch mit Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Fangruppen. Dem widersprach die Fanhilfe wehement. „Am gesamten Spieltag kam es zu keinerlei Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen“, schrieb sie in einem Statement. Demnach sei es zur Eskalation der Gewalt gekommen, nachdem ein Zivilpolizist einen Festnahme-Versuch unternommen habe, weil eine Person ohne gültige Eintrittskarte den Block betroten wollte. Anschließend sei die Polizei massiv in den Bereich vor dem Block eingedrungen und habe Schlagstöcke und Reizgas eingesetzt. Dies sei „auch ohne Rücksicht auf Verluste unter normalen Fans, Frauen und Kindern“ passiert, heißt es im Statement.

Von mindestens 70 Verletzten, teilweise gar schwerverletzten Personen ist die Rede. Laut Augenzeugenberichten in den Sozialen Medien seinen mehrere Personen nach den Zusammenstößen zwischen Polizei und Fans bewusstlos gewesen. Die Polizei beklagt in einem Statement, dass vier Beamten und Beamtinnen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Auch ein Polizeihund sei verletzt worden.

Die Fanhilfe Frankfurt erhebt im Statement schwere Vorwürfe gegen die Polizei. „An diesem Samstag wollte die Frankfurter Polizei unter ihrem brandneuen Einsatzleiter wohl ein Exempel statuieren“, heißt es in einer Mitteilung. „Uns war schon vor dem Spieltag bekannt, dass ein Großeinsatz geplant ist und Polizeikräfte beispielsweise gar aus dem Urlaub zurückgerufen wurden.“

Philipp Reschke, Vorstandsmitglied bei Eintracht Frankfurt, kündigte an, die Vorfälle aufklären zu wollen. „Über den Anlass und Ausgangspunkt gibt es natürlich unterschiedliche Informationen und natürlich auch unterschiedliche Meinungen“, sagte er am Samstagabend. „Daher wollen wir in den kommenden Stunden, möglicherweise Tagen, jeden Stein umdrehen und jedes Mosaiksteinchen zusammenfügen, um ein genaues Bild davon zu haben, wie es zu diesen Szenen kommen konnte.“ Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein.

Bereits in den vergangenen Wochen kam es in mehreren Stadien der Republik zu Problemen zwischen Fußball-Fans und der Polizei. Etwa beim Zweitliga-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Hannover 96gab es Ausschreitungen, nachdem die Polizei den Gästeblock der Hannoveraner betrat. Der massive Einsatz von Pfefferspray wurde im Nachgang scharf kritisiert.

Auch beim Spiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln gab es Probleme, nachdem laut Polizei Fans der Domstädter den Eingangsbereich überlaufen wollten. Auch am Ruhrstadion setzte die Polizei massiv Pfefferspray ein. Die Fanhilfe des 1. FC Köln kritisierte den Einsatz scharf.

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